| Edierter Gesangstext | Textvorlage bei Komposition |
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| Wasserrose | Wasserrose. |
| (Felix Dahn) | [Felix Dahn] |
| Kennst du die Blume, die märchenhafte | Kennst du die Blume, die märchenhafte |
| sagengefeierte Wasserrose? | Sagen-gefeierte Wasserrose? |
| Sie wiegt auf ätherischem, schlanken Schafte | Sie wiegt auf ätherischem, schlanken Schafte |
| das durchsicht’ge Haupt, das farbenlose; | Das durchsichtige Haupt, das farbenlose, |
| sie blüht auf schilfigem Teich im Haine, | Sie blüht auf schilfigem Teich im Haine, |
| gehütet vom Schwan, der umkreiset sie einsam, | Gehütet vom Schwan, der umkreiset sie einsam, |
| sie erschließt sich nur dem Mondenscheine, | Sie erschließet sich nur dem Mondenscheine, |
| mit dem ihr der silberne Schimmer gemeinsam. | Mit dem ihr der silberne Schimmer gemeinsam. |
| So blüht sie, die zaubrische Schwester der Sterne, | So blüht sie, die zaubrische Schwester der Sterne, |
| umschwärmt von der träumerisch dunklen Phaläne, | Umschwärmt von der träumerisch dunkeln Phaläne, |
| die am Rande des Teichs sich sehnet von ferne, | Die am Rande des Teiches sich sehnet von ferne, |
| und sie nimmer erreicht, wie sehr sie sich sehne. | Und sie nimmer erreicht, wie sehr sie sich sehne. – |
| Wasserrose, so nenn’ ich die schlanke, | Wasserrose, so nenn’ ich die schlanke, |
| nachtlock’ge Maid, alabastern von Wangen, | Nachtlockige Maid, alabastern von Wangen, |
| in dem Auge der ahnende tiefe Gedanke, | In dem Auge der ahnende, tiefe Gedanke, |
| als sei sie ein Geist und auf Erden gefangen. | Als sei sie ein Geist und auf Erden gefangen. |
| Wenn sie spricht, ist’s wie silbernes Wogenrauschen, | Wenn sie spricht, ist’s wie silbernes Wogenrauschen, |
| wenn sie schweigt, ist’s die ahnende Stille der Mondnacht; | Wenn sie schweigt, ist’s die ahnende Stille der Mondnacht, |
| sie scheint mit den Sternen Blicke zu tauschen, | Sie scheint mit den Sternen Blicke zu tauschen, |
| deren Sprache die gleiche Natur sie gewohnt macht; | Deren Sprache die gleiche Natur sie gewohnt macht. |
| du kannst nie ermüden ins Aug’ ihr zu schau’n, | Du kannst nicht ermüden, ins Aug’ ihr zu schauen, |
| das die seidne, lange Wimper umsäumt hat, | Das die seidene lange Wimper umsäumt hat |
| und du glaubst, wie bezaubert von seligem Grau’n, | Und du glaubst, wie bezaubert von seligem Grauen, |
| was je die Romantik von Elfen geträumt hat. | Was je die Romantik von Elfen geträumt hat. |
relevant für die veröffentlichten Bände: II/2 Lieder op. 10 bis op. 29