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in: Musikalisches Wochenblatt. Organ für Musiker und Musikfreunde, Jg. 36, Heft 40, Leipzig, Donnerstag, 5. Oktober 1905, Rubrik »Vermischte Mitteilungen und Notizen. Kreuz und Quer«, S. 710

relevant für die veröffentlichten Bände: I/3a Salome

Kürzlich lief durch die Blätter die Notiz, R. Strauss habe in seiner neuen Oper »Salome« auch das »Heckelphon« ausgiebig und erfolgreich verwendet. Dieses von dem Biebricher Hof-Instrumentenmacher Wilhelm Heckel erfundene, in weiteren Kreisen noch wenig bekannte Instrument, über das sich R. Strauss, Hans Richter, Siegfried Wagner, Nikisch, Schillings, Weingartner, F. Steinbach u. a. äusserst anerkennend geäussert haben, ist ein Doppelrohrblattinstrument, das eine Mittelstellung zwischen Fagott, Englisch Horn und Oboe einnimmt, vor diesen Instrumenten aber infolge der weiteren Mensur einen mächtigeren baritonalen Klangcharakter voraus hat. Sein Umfang reicht klanglich von Ais bis g; es steht in C, wird aber eine Oktave höher, als es klingt, notiert.1 Die Applikatur ist dieselbe wie bei Oboe und Englisch Horn. Die Leistungsfähigkeit des Instruments in allen Spielarten wird als sehr gross gerühmt.

1 das »g« ist in der Transkriptionsgrundlage mit darüberliegendem Querstrich notiert. Das Heckelphon besitzt einen Tonumfang von H bis g2 (klingend). Vgl. etwa Hans Kunitz: Die Instrumentation. Ein Hand- und Lehrbuch. Teil 3: Oboe, Leipzig 1983, S. 108.
verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Claudia Heine

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/b44054 (Version 2019‑05‑27).