Brief
Richard Strauss an Franz Strauß
Mittwoch, 19. Mai 1886, Florenz

relevant für die veröffentlichten Bände: III/3 Aus Italien

[1r]

Lieber Papa!

Morgen Früh 7’15 [Uhr] fahre ich nach Mailand. Florenz hat mir sehr gefallen, besonders gestern u. heute, da ich wundervolles Wetter hatte. Ich komme eben von der Abendpromenade am Arno zurück, im Westen der herrliche Abendhimmel u. im Osten der aufgehende Mond, wundervoll. Heute Früh war ich Mediceerkapelle, Baptisterium, Uffizien u. Pal. [Palazzo] Pitti, das heißt man fleißig. Mittags hatte mich Herr Hatton gebeten, mit dem ich meine Sinfonie 4händig verzapfte, Nachmittags fuhr ich nach Certosa, deren Lage sehr schön ist. Ich komme wahrscheinlich schon Freitag zurück, da die Moneten in Folge der mancherlei Unfälle auf die Neige gehen, wenn’s noch langt, telegraphiere ich, außerdem überrasche ich Euch, das ist billiger. Mir geht es gut, hoffe das gleiche von Euch. Herzliche Grüße an Dich, Mama, Hanna etc.R.

verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Stefan Schenk

Quellennachweis

  • Original: Unbekannt (Autograph)

    • Hände:

      • Richard Strauss (handschriftlich)
    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

    • Reproduktionen:

      • Bayerische Staatsbibliothek (München), Signatur: Ana 330.I. Strauss, Familie, Nr. 105a (Transkriptionsgrundlage)

    Bibliographie (Auswahl)

    • Edition in Richard Strauss / Willi Schuh (Hrsg.): Briefe an die Eltern 1882–1906, Zürich, Freiburg (Breisgau), 1954, S. 98–99.

    Zitierempfehlung

    Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d01764 (Version 2023‑06‑15).