Brief
Ernst von Schuch an Richard Strauss
Sonntag, 15. November 1908, Dresden

relevant für die veröffentlichten Bände: I/4 Elektra

[1r]

Verehrtester Freund!

Soeben erhalte ich beiliegendes Telegram von Graf Seebach aus Wiesbaden – es scheint also mit Frau Löffler Burkhard [sic] nichts sicheres zu Stande zu kom̅en. Wollen Sie mir auf die Frage von Excellenz wegen Plaichinger und Fassbender Ihre Ansicht mittheilen? Das Beste wäre schon, wenn sich der Graf mit Frau Krull einigen würde – dieselbe ist mit Leib und Seele dabei, studirt jeden Tag – ich wäre so [1v] unendlich froh, endlich diese grosse Sorge vom Herzen zu haben, die Krull hält aus, ist fest musicalisch und auch willig – ich habe Alles gethan, den Grafen für sie zu stim̅en – sie erbittet aber jetzt nicht nur Aufhebung der von ihr erbetenen Entlassung, sondern auch, im Hinblick auf die Anstrengung der Electra, mehr Gage als bisher und diese Pression verletzt natürlich den [2r] Grafen. Dies alles unter Discretion, ich weiss nicht, ob ich Ihnen diese intimen Geschichten verathen [sic] darf – vielleicht fällt Ihnen ein Ausweg ein und rathen Sie mir, was ich thun könnte?

Mit herzlichsten Grüssen Ihnen beiden
Ihr getreuester
E Schuch

Heute kamen Partitur Abzüge Electra, schlafen neben mir.

verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Adrian Kech, Sebastian Bolz

Quellennachweis

  • Original: Richard-Strauss-Archiv (Garmisch-Partenkirchen) (Autograph) (Transkriptionsgrundlage)

    • Hände:

      • Ernst von Schuch (handschriftlich)
    • Autopsie: 2016-11-15

Bibliographie (Auswahl)

  • Edition in Gabriella Hanke Knaus (Hrsg.), Richard Strauss – Ernst von Schuch: Ein Briefwechsel (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft, Bd. 16), Berlin, 1999, S. 121–122.

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d04558 (Version 2021‑09‑30).

Versionsgeschichte (Permalinks)