Dokument
Richard Strauss an Heinz Tietjen
Dienstag, 21. Oktober 1930, Paris

relevant für die veröffentlichten Bände: I/3b Salome (Weitere Fassungen)

Vor drei Wochen erhielt ich erst wieder einen Brief von Frau Daniela Thode des Inhalts, daß Wahnfried eigentlich nur von der Großmut einiger amerikanischer Freunde lebt!

Habe unlängst in Dresden Salome dirigiert, wo Frau Rajdl in geradezu großartiger Weise die Titelrolle durchgehalten hat: wenn sie anständig begleitet wird, stimmlich, figürlich u. darstellerisch (man verstand jedes Wort) einfach die Erfüllung einer seit 25 Jahren an die Deutschen gestellten Forderung.

Sah gestern in der Oper eine reizend altmodische Oper von Rameau: Castor und Pollux! Es war wirklich ein Genuss. Kein Rundhorizont, keine Treppen, keine Brücken, richtig gemalte ? Coulissen, ein wirklich tanzendes Ballett mit einer richtigen Primaballerina, kurz und gut Oper! Klemperer hätte der Schlag gerührt!

Bemerkung

Das Original des Briefs wurde zerstört. Er ist nur in Form einer Typoskriptabschrift bzw. eines Typoskriptauszugs überliefert. Die Transkriptionsgrundlage weist keine Anrede und keine Schlussformel auf. Es ist ferner unklar ob der Briefinhalt vollständig überliefert ist.

verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Claudia Heine

Quellennachweis

  • Original: Akademie der Künste (Berlin), Sammlung: Heinz-Tietjen-Archiv, Signatur: Tietjen 6 (Typoskript) (Stand: 2020-04-08)

    • Hände:

      • unbekannt (maschinenschriftlich)
    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

Bibliographie (Auswahl)

  • Edition in Richard Strauss / Heinz Tietjen / Dagmar Wünsche (Hrsg.), »Richard Strauss und Heinz Tietjen: Briefe der Freundschaft«, in: Internationale Richard-Strauss-Gesellschaft (Hrsg.), Richard-Strauss-Blätter. Neue Folge, Bd. 20, Tutzing, 1988, S. 3–150, S. 33. (Transkriptionsgrundlage)

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d06337 (Version 2021‑09‑29).

Versionsgeschichte (Permalinks)