Brief
Nordwestdeutscher Zeitungs-Verlag [Zeitung] an Richard Strauss
Mittwoch, 27. März 1907, Oldenburg
Richard Strauss an Adolph Fürstner / Adolph Fürstner [Musikverlag]
frühestens Donnerstag, 28. März 1907 / spätestens Dienstag, 2. April 1907 / Mai 1907 (fälschl.), Gries (ws.)

relevant für die veröffentlichten Bände: I/3a Salome, I/3b Salome (Weitere Fassungen)

[unbekannte Hand:] 1907.
Dr. Richard Strauss

Paris, im März.
Nordwestdeutsche
Morgen-Zeitung
General-Anzeiger für Oldenburg, Ostfriesland und Wilhelmshaven. – Oldenburger Zeitung. – 91. Jahrgang.
[…]

[maschinenschriftlich:] N./J.

Herrn
Hofkapellmeister Dr. Richard Strauss,
Berlin.

Sehr geehrter Herr!

Wie verlautet, soll am 6. April am hiesigen Grossherzoglichen Theater durch die Mitglieder des Elberfelder Stadt-Theaters Ihre Salome aufgeführt werden. In einer in die Presse lancierten Nachricht wird uns mitgeteilt, dass, wo Sie die Aufführung mit einem Orchester von 200 Musikern vorschreiben, »hier die Oper mit bedeutend weniger Instrumenten besetzt sein muss«. Wir bitten Sie um Ihre Nachricht darüber, ob nicht der musikalische Wert dieses Werkes ganz erheblich darunter leiden muss, wenn das Orchester so bedeutend reduziert wird wie es hier den Anschein hat.

Wir würen Ihnen sehr zu Danke [sic] verpflichtet sein, wenn Sie uns Ihre Nachricht hierrüber sobald wie möglich, jedoch vor dem 6. April, zukommen lassen würden.

Hochachtungsvoll
Ergebenst.!
[gestempelt:] Nordwestdeutscher Zeitungs-Verlag
G.m.b.H.
[unbekannte Hand:] […]1

Einige unverlangte Anerkennungen unserer Inserenten. […]

[Seitenwechsel] [Richard Strauss:]

Lieber Herr Fürstner!

Mit der Sociètè in Paris bin ich einig: es kann also im Mai bei Astruc-Isola Salomé in 10 Aufführungen in deutscher Sprache herauskom̅en. Näheres mündlich! Ich bin am 3. April wieder in Berlin! Carré wird Salome dann wahrscheinlich nächsten Winter in der opèra comique bringen.

Also schließen Sie ruhig ab mit Astruc: Orchester u. Besetzungsfrage ist besprochen.

Astruc braucht für die Pariser Presse 50 Klavierauszüge frei[,] sonst ist die Sache nicht zu machen: er hat mirs vorgerechnet u. ich muß ihm Recht geben. In den sauren Apfel müssen Sie also beißen!2

Mit bestem Gruß
Ihr
DrRich. Strauss.

[unbekannte Hand:] […]3

1Unleserliche Unterschrift.
2Dieser Absatz ist am linken Rand mit Buntstift oder dickem Bleistift angestrichen.
3Auf der Transkriptionsgrundlage ist hier ein nicht lesbarer, handschriftlicher Kommentar von anderer Hand erkennbar.

Bemerkung

Das vorliegende Dokument besteht aus einem Schreiben von einem Zeitungsverlag an Richard Strauss, dessen Rückseite Strauss für sein Schreiben an den Fürstner-Verlag nutzte.

Die Reproduktion in der Bayerischen Staatsbibliothek trägt fälschlich die nachträgliche Datierung »May 1907«.

verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Claudia Heine

Quellennachweis

  • Original: Unbekannt (Autograph)

    • Hände:

      • unbekannt (handschriftlich)
      • unbekannt (maschinenschriftlich)
      • unbekannt (handschriftlich)
      • unbekannt (gestempelt)
      • Richard Strauss (handschriftlich)
      • unbekannt (handschriftlich)
    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

    • Reproduktionen:

      • Richard-Strauss-Archiv (Garmisch-Partenkirchen), Signatur: [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1890–1907, Nr. 171] (Transkriptionsgrundlage)

        • Autopsie: 2016-08-24

      • Bayerische Staatsbibliothek (München), Signatur: Ana 330.I.Fürstner, Nr. 129

        • Autopsie: 2020-03-05

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d11187 (Version 2021‑09‑29).

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