Verehrter Herr von Hofmannsthal!

Ihren freundlichen Brief u. Fischers Depesche dankend erhalten: die Bedingungen sind also abgemacht:
An Sie 25 % der Tantième (hierauf bei Abschluß des Vertrages 2000 Mark baar [sic])[.]

Herr Fischer erhält 25 % vom Verkauf des Textbuches, dessen Rechte alle mir übertragen sind. Mein Verleger übernim̅t die Herstellung, den Vertrieb u. die Kosten für Übersetzung. Soweit Übersetzungen schon vorhanden, gestatten Sie mir doch wohl, dieselben ebenso wie das Original meiner Partitur zu Grunde zu legen?

Ich beschäftige mich bereits mit der ersten Scene der Elektra, es geht mir aber noch etwas schwer von der Hand. Sobald die Sache [1v] definitiv im Fluß, lasse ich Ihnen durch meinen Rechtsanwalt Justizrat Dr Samter den auf obige Abmachungen basirten Vertrag zugehen.

Auf »Zukunftsmusik« stets lüstern mit herzlichen Grüßen
Ihr
DRichardStrauss.

Wie wärs mal mit einem Stoff aus der französischen Revolution? Kennen Sie Büchner: Dantons Tod[?] Sardou’s (horribile dictu!) 9. Thermidor wird mir von recht maßgebender Seite warm empfohlen: ich kenne ihn nicht, habe bis jetzt starkes Mißtrauen gegen ein derartiges Süjet [sic] à la grande opèra [sic]!