Brief
Richard Strauss an Otto Fürstner / Adolph Fürstner [Musikverlag]
Samstag, 26. Dezember 1908, Garmisch-Partenkirchen

relevant für die veröffentlichten Bände: I/4 Elektra

Landhaus Richard Strauss

Lieber Herr Fürstner!

Ich bin ganz der Ansicht der Frankfurter Zeitung u. gebe Ihnen nochmals dringend zu bedenken, ob wir nicht endlich Herrn Mariotte plein pouvoir geben u. seinen Contrakt zerrissen zurückschicken wollen? Ich glaube, die Sache schadet uns jetzt mehr, als 100 Aufführungen der Mariotteschen Salome. Ich habe s. Z. den Klavierauszug selbst gesehen u. erkannt, daß die Oper nicht viel taugt: nun haben wir dem Mann nur eine ganz unverdiente Reklame gemacht.

Folgen Sie mir: wenn jetzt mit Messager der Vertrag über Salome definitiv ist, dann [?] Freigabe [Seitenwechsel] [unbekannte Hand:] 1908.
Dr R. Strauss.
Garmisch, d. 26. 12[.]
Erl. „ [d.] 28. 12.
[Richard Strauss:] der Mariotteschen Oper. Sonst haben wir in Paris dann noch mit einer Chauvinistenströmung extra zu kämpfen. Während die Franzosen für Noblesse im̅er empfänglich waren. Geben Sie bitte endlich nach: es ist doch Alles so gekom̅en, wie ich’s voraus gesagt habe. Und meine allererste Regung in der Angelegenheit war eben doch die richtige. –

Sind die Orchesterstim̅en Elektra fertig?

Mit besten Grüßen
Ihr
DRichardStrauss.

Herzliche Empfehlungen
Ihrer lieben Mama!

verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Adrian Kech, Sebastian Bolz

Quellennachweis

  • Original: Unbekannt (Autograph)

    • Hände:

      • Richard Strauss (handschriftlich)
      • unbekannt (handschriftlich)
    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

    • Reproduktionen:

      • Richard-Strauss-Archiv (Garmisch-Partenkirchen), Signatur: [Richard Strauss an Fürstner Verlag, 1908–1915, Nr. 226] (Transkriptionsgrundlage)

        • Autopsie: 2016-08-04

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d31123 (Version 2021‑09‑30).

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