Brief
Richard Strauss an Pauline Strauss
Sonntag, 1. März 1908, Berlin

relevant für die veröffentlichten Bände: I/4 Elektra
[…]

Mein geliebtes P!

[…]

Ich habe sehr viel Arbeit, Correspondenz, ziemlich viel Dienst. Mittwoch noch das Bankhausconcert; nach dem ich gleich noch Nachts nach Wien abfahre, wo ich Donnerstag Mittag 2 Uhr (Hotel Imperial) eintreffe u. bis Sonntag Abend bleibe. Ich hoffe dort, direkte gute, wenn auch kurze Nachrichten von Dir vorzufinden. Ach es ist so öd u. trübselig hier. Die Arbeit an meiner Partitur ist mein einziger Trost u. etwas Ablenkung von traurigen Gedanken. Ohne diese Arbeit hielte ich es wohl kaum aus. –

Nach dem Eindruck, den Schuch, Levin u. Rösch Freitag von meiner Elektra hatten (Vorspielen ziemlich anstrengend), scheint es doch, daß die Sache mir gelungen ist u. in gewisser Hinsicht sogar wieder einen Fortschritt gegen Salome bedeutet. –

Hoffmannsthal [sic] verspricht mir, schon im Som̅er den höchst reizenden u. originellen Casanovastoff (Geheimniß!!!) zu liefern; darauf freue ich mich. Der wird auch Dir sehr gefallen! Hofmannsthal läßt sich Dir bestens empfehlen, wie auch alle Freunde u. Bekannte, die ich treffe, [Seitenwechsel] sich stets sehr teilnehmend nach Euch erkundigen u. grüßen. […]

[…]
verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Adrian Kech, Sebastian Bolz

Quellennachweis

  • Original: Unbekannt (Autograph)

    • Hände:

      • Richard Strauss (handschriftlich)
    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

    • Reproduktionen:

      • Richard-Strauss-Archiv (Garmisch-Partenkirchen), Signatur: [FAMILIENBRIEFE IV, 1906–1910, Nr. 259] (Transkriptionsgrundlage)

        • Autopsie: 2017-09-12

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d32692 (Version 2021‑09‑30).

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