Brief
Nikolaus Graf von Seebach an Richard Strauss
Montag, 28. Februar 1910, Dresden

relevant für die veröffentlichten Bände: I/4 Elektra
[1r]

General Direktion

Sehr geehrter Herr Doktor,

Nach reiflicher Ueberlegung habe ich mich entschlossen, auf die Bedingungen, welche Sie an die Vergebung Ihrer neuen Opfer knüpfen, einzugehen, unter der Voraussetzung, dass dieselben Forderungen an die Hofopern München, Berlin und Wien gestellt werden.

Ich bin demnach bereit, die Königliche Hofoper in Dresden vertraglich auf die Dauer von 10 Jahren zu verpflichten, Salome, Elektra und Ihr neuestes Werk (von der Feuersnot hatten wir in Berlin schon abgesehen) in der Saison 5 mal zur Aufführung zu bringen, unter der Voraussetzung, dass diese Verpflichtung erlischt, sobald die Kasseneinnahme bei dem einen oeder anderen Werk 2 mal hintereinander weniger wie 50% der Maximal-Einnahme beträgt. Ebenso will ich mich verpflichten, die Inszenierung Ihres neuen Werkes nach den Rollerschen Entwürfen vorzunehmen.

Ich darf Sie wohl nunmehr bitten, Ihren Verleger beauftragen zu wollen, mit uns wegen des Vertrages in Verbinung zu treten.

Mit besten Grüssen
Ihr
in bekannter Gesinnung wie stets sehr ergebener
gez. Seebach

verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Sebastian Bolz, Adrian Kech

Quellennachweis

  • Original: Richard-Strauss-Archiv (Garmisch-Partenkirchen) (Typoskript) (Transkriptionsgrundlage)

    • Hände:

      • unbekannt (maschinenschriftlich)
    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

Bibliographie (Auswahl)

  • Auszug in Richard Strauss / Marion Beyer (Hrsg.) / Jürgen May (Hrsg.) / Walter Werbeck (Hrsg.), Späte Aufzeichnungen (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft, Bd. 21), Mainz u. a., 2016, S. 113. Anm. 6.

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d37016 (Version 2021‑09‑30).

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