Brief
Richard Strauss an Ernst von Schuch
Freitag, 21. Februar 1908, Warschau

relevant für die veröffentlichten Bände: I/4 Elektra

Lieber u. hochverehrter Freund!

Ich höre gar nichts mehr von Ihnen. Haben Sie vergessen, daß ich Sie bat, falls Sie demnächst mal nach Berlin kämen, sich Elektra bei mir anzuhören? ⅔ Klavierskizze u. die Hälfte der Partitur sind fertig u. es wäre wichtig[,] daß wir bald über die Besetzung sprechen; ich hoffe, daß die Erstaufführung Januar oder Februar 19091 stattfinden kann. Die Besetzung ist schwierig u. es ist nötig, daß Sie sich baldigst darauf einrichten.

Ich bin in Berlin bis 3. März
vom 9. – 15. März
vom 24. – 27. März
vom 3. – 23. April, von da ab

über alle Berge.

Seit 25. Januar unterwegs in Neapel, Rom; ein Weitgereister, Vielgeplagter, sonst wäre ich schon längst zu Ihnen mal nach Dresden gekommen. So ist leider jede Stunde besetzt u. die Elektrapartitur sitzt mir auch im Nacken!

Mit herzlichsten Grüßen
Ihr getreuer
Dr Richard Strauss

1Die Uraufführung der Elektra, op. 58 fand am 25. Januar 1909 im Königlichen Opernhaus in Dresden statt. [Anmerkung in Transkriptionsgrundlage].
verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Adrian Kech, Sebastian Bolz

Quellennachweis

  • Original: Privatbesitz

    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

Bibliographie (Auswahl)

  • Edition in Gabriella Hanke Knaus (Hrsg.), Richard Strauss – Ernst von Schuch: Ein Briefwechsel (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft, Bd. 16), Berlin, 1999, S. 116. (Transkriptionsgrundlage)
  • Genannt/Verzeichnet in Gabriella Hanke Knaus (Hrsg.), Richard Strauss – Ernst von Schuch: Ein Briefwechsel (= Veröffentlichungen der Richard-Strauss-Gesellschaft, Bd. 16), Berlin, 1999, S. 223.

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d20069 (Version 2021‑09‑30).

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