Brief
Otto Singer an Richard Strauss
Dienstag, 4. Februar 1908, München

relevant für die veröffentlichten Bände: I/4 Elektra

Lieber und verehrter Freund!

Erstens wissen Sie doch, dass in dem mir übergebenen Packet[,] weder beim Original noch der Copie, der Bogen mit den Seiten 19–22 enthalten war? Ich besitze also nur S. 1–18 u[nd] 23–24. Nachdem ich dies alles arrangiert (es geht bis jetzt sehr bequem zu setzen auf dem Klavier)[,] hab ich mich an die Einziehungsarbeit in der von Ihnen gemeinten Weise gemacht, mit dem Resultat[,] dass es so nicht geht.

[Seitenwechsel]

Man kann nicht gleichzeitig die Stimmen abschreiben und das Fehlende einziehen, sondern muss erst auf jeder Seite fein säuberlich und systematisch mit Bleistift das Nötige in die betreffenden Stimmen einzeichnen. Dann giebt es beim Abschreiben eine glatte und keinem Ver‑ und Uebersehen unterworfene Arbeit. Sollten Sie nicht vorziehen, dieses Einzeichnen selbst zu besorgen[,] so will ich es, wenn Sie wünschen. Zum Abschreiben der Stimmen brauchen Sie [Seitenwechsel] mich dann natürlich nicht mehr; ich könnte mich dazu auch nicht verpflichten[,] da es zu viel meiner Zeit grade in diesem Jahr absorbieren würde. –

Bekomme ich bald wieder Manuscript? Bitte schicken Sie mir stets Ihr Original mit, schon wegen der Controlle. Der Abschreiber copirt hie und da Versehen Ihrer Partitur.

Mit freundlichsten Grüssen
Ihr
Otto Singer

Haben Sie ’mal bei Bock an mich gedacht?

verantwortlich für die Edition dieses Dokuments: Adrian Kech, Sebastian Bolz

Quellennachweis

  • Original: Unbekannt (Autograph)

    • Hände:

      • Otto Singer (handschriftlich)
    • Autopsie: Keine Autopsie des Originals.

    • Reproduktionen:

      • Richard-Strauss-Archiv (Garmisch-Partenkirchen) (Transkriptionsgrundlage)

        • Autopsie: 2016-11-15

Zitierempfehlung

Richard Strauss Werke. Kritische Ausgabe – Online-Plattform, richard‑strauss‑ausgabe.de/d30421 (Version 2021‑09‑30).

Versionsgeschichte (Permalinks)